Am frühen Morgen des 4. Dezember 1969 vollstreckten vierzehn Polizeibeamte einen Durchsuchungsbefehl für eine von der Black Panther Party gemietete Wohnung in Chicago. Angeblich waren sie auf der Suche nach illegalen Waffen. Stattdessen erschossen sie zwei Menschen und verletzten vier weitere.

Fred Hampton, der Vorsitzende der Black Panther Party of Illinois, starb durch zwei Kopfschüsse. Seine Ermordung und die seines Panther-Kollegen Mark Clark lösten in der Gemeinde Schock und Empörung aus. Hampton war ein beliebter und charismatischer Anführer im Alter von nur einundzwanzig Jahren. Sein Tod ereignete sich im letzten Monat eines Jahrzehnts, in dem auch andere prominente Bürgerrechtsführer wie Medgar Evers (1963), Malcolm X (1965) und Reverend Martin Luther King Jr. (1968) ermordet wurden.

1982 wurde eine von den Familien der beiden Ermordeten angestrengte Bürgerrechtsklage für 1,85 Millionen Dollar beigelegt, wobei das Geld von der Stadt, dem Bezirk und den Bundesbehörden kam. Die Anwälte in diesem Fall waren Jeffrey Haas und Flint Taylor.

Zum fünfzigsten Jahrestag der Razzia hat Haas sein 2009 erschienenes Buch The Assassination of Fred Hampton: How the FBI and the Chicago Police Murdered a Black Panther neu aufgelegt. In der Einleitung des Buches schreibt Haas: "Die Notwendigkeit, gegen die Machthaber, die unsere Gesetze und persönlichen Freiheiten verletzen, zu protestieren, sie bloßzustellen und zur Rechenschaft zu ziehen, ist und bleibt ein grundlegender Kampf unserer Gesellschaft und jeder Gesellschaft."

Zusammen mit seinem Anwaltskollegen Flint Taylor und einem Team des People's Law Office hat Haas dazu beigetragen, die Morde in Chicago mit dem geheimen COINTELPRO-Projekt des FBI in Verbindung zu bringen, mit dem Direktor J. Edgar Hoover versuchte, "die Aktivitäten der Black Panther Party mit allen Mitteln zu zerstören, zu diskreditieren und zu stören und den Aufstieg eines Schwarzen Messias zu verhindern." (1/2)