Decolonize December: James Baldwin

statt Adventskalender.

1. Dezember Baldwin

Hier ist das erste „Türchen“ unserer Decolonize December Aktion. Wir wollen uns jeden Tag bis zum 24.12. einem historisches Ereignis, welches am jeweiligen Tag in der Vergangenheit passierte, widmen. Die Aktion soll als Gegenentwurf zu einer sehr weißen und westlichen Praxis, nämlich dem Adventskalender, verstanden werden und über koloniale Kontinuitäten aufklären. Über wichtige Akteur*innen innerhalb antirassistischer und antikolonialer Kämpfe bis hin zu bedeutsamen Zitaten wird alles mit dabei sein. Let’s decolonize our minds!

James Arthur Baldwin, geboren 1924 in New York, starb am 1.12.1987, also heute vor 34 Jahren, in Südfrankreich.
Er prägte das 20. Jahrhundert als Schwarzer Schriftsteller, Dichter, und Aktivist und war der erste Schwarze Künstler, der ein Cover des New York Times Magazins portraitierte. "Als ich mich auf der anderen Seite des Ozeans wiederfand", sagte Baldwin der New York Times, "konnte ich ganz klar sehen, woher ich kam, und ich konnte sehen, dass ich mich selbst, das heißt meine Heimat, mit mir trug. Dem kann man nie entkommen. Ich bin der Enkel eines Sklaven, und ich bin ein Schriftsteller. Ich muss mich mit beidem auseinandersetzen." Durch einige schwierige finanzielle und emotionale Phasen hindurch unternahm Baldwin einen Prozess der Selbstverwirklichung, der sowohl die Akzeptanz seiner Herkunft als auch das Eingeständnis seiner Bisexualität beinhaltete.

Schwerpunkte seiner Arbeiten waren Rassismus, Sexualität und die Frage der Identitätsfindung einer Schwarzen homosexuellen Person. Baldwins Romane, Kurzgeschichten und Theaterstücke erzählen von grundlegenden persönlichen Fragen inmitten komplexer sozialer und psychologischer Zwänge. Themen wie Männlichkeit, Sexualität, Race-Konstrukt und Klasse verflechten sich zu komplexen Erzählungen, die parallel zu einigen der wichtigsten politischen Bewegungen in Amerika Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts verlaufen, wie etwa der Bürgerrechtsbewegung und der Bewegung zur Befreiung der Homosexuellen. Baldwins Protagonisten sind häufig, aber nicht ausschließlich Afroamerikaner, und auch schwule und bisexuelle Männer treten oft als Protagonisten in seiner Literatur auf. Auf ihrer Suche nach sozialer Akzeptanz und Selbstakzeptanz stoßen diese Figuren häufig auf innere und äußere Hindernisse.

1953 veröffentlichte er seinen ersten Roman "Go tell it in the Mountain".
Es folgten noch fünf weitere Romane unter anderem „Ein anderes Land" wo sich seine Erkenntnis bis heute hält: "Wer zur Peitsche greift, entsagt am Ende der eigenen Humanität."
Wir Ehren James Baldwin am heutigen Tag für die Inspiration, Mut, das Nicht-Aufgeben, sein Empowerment und all seine Werke.

“I am what time, circumstance, history, have made of me, certainly, but I am also, much more than that. So are we all.”
—James Baldwin

Copyright Allen Warren 1969 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)

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