Am 3.12.2020 war der internationale Tag für Menschen mit Behinderung.

Seit nunmehr 27 Jahren „feiert“ die Welt diesen Tag um auf die Belange der Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen. Was ist seitdem passiert?

Ich erzähle aus meiner Sicht.

1982 habe ich mit Spina Bifida das Licht der Welt erblickt. Als ich in den Kindergarten sollte, wollten die Verantwortlichen in dem Dorf aus dem ich kam, die „Verantwortung für ein behindertes Kind“ nicht tragen Also haben meine Eltern mich in einen „speziellen“ Kindergarten geschickt. In einer anderen Stadt, ca. 20 Km entfernt. Als ich in die Schule gehen sollte, genau die gleiche Situation. Diesmal waren es ca 33 Km.

Die Ausbildung durfte ich dann in einem Berufsbildungswerk für Menschen mit Behinderung absolvieren. 250 Km entfernt.

Heute habe ich eine abgeschlossene Ausbildung in einem Beruf der nicht mehr ausgebildet wird und bin laut der Aussage eines Mitarbeiters der Agentur für Arbeit „nicht vermittelbar“. Warum erzähle ich das?

Wir schreiben das Jahr 2020 und Menschen mit Behinderung werden noch immer ausgegrenzt. Es gibt noch immer zu viele Barrieren die es vielen Menschen nicht ermöglichen ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Wir Menschen mit Behinderung wollen nicht das einmal im Jahr daran gedacht wird, wie uns geholfen werden kann. - und auch wir müssen innerhalb unserer Gruppe schauen, wo wir ausgrenzend sind, denn auch zwischen Menschen mit Behinderung wirkt bspw Rassismus und Sexismus. Das ist unsere Verantwortung, da hinzuschauen. Wir bleiben alle Lernende!

Wir wollen Gleichberechtigung! Wir fordern barrierefreie Wohnungen, barrierefreien ÖPNV, barrierefreie Bildungseinrichtungen, barrierefreie Arbeitsplätze usw.

Wir fordern die sofortige komplette Umsetzung der UN-BRK!

Peace, Ibo.

Beauftragter für Barrierefreiheit

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