Die Urbane. verfolgt rechten und rassistischen Terror
du. beweg(s)t Berlin
Rechten und rassistischen Terror verfolgen!
Die Urbane. Eine HipHop Partei
du. beweg(s)t Berlin
#Antikapitalistisch
#Antirassistisch
#Queerfeministisch
Die Urbane. verfolgt rechten und rassistischen Terror
Wer fühlt sich in Berlin sicher?
Rassismus passiert, weil weiße Vorherrschaft und rassistische Strukturen das Material sind, aus dem die weiße Mehrheitsgesellschaft gestrickt ist. BIPoC/Migrantisierte erleben Rassismus, weil wir durch Aussehen, Sprache, Kleidung, Namen, Glauben und/oder Bräuche nicht der konstruierten weißen, christlichen Norm entsprechen.
Rassismus ist ein Faktor, der Einfluss auf den Alltag nimmt. Er kann jederzeit passieren: durch Unbekannte, Bekannte, ein Plakat, das im Blickfeld erscheint, oder durch rassistische verbale Beschimpfungen. Es kann aber auch jederzeit eine Demütigung durch rassistisches Profiling geben, im Zug, auf der Straße, an Bahnhöfen, an Flughäfen, in Schulen, Behörden, bei der Gesundheitsversorgung, auf dem Wohnungsmarkt, bei der Arbeitssuche oder beim Einkaufen durch Ladendetektive.
Schwarze Eltern, Indigene Eltern und Eltern of Color sind sich dessen bewusst, dass sie oder ihre Kinder rassistischen Angriffen ausgesetzt sein können, wenn sie sich in bestimmten Stadtteilen oder im Umland von Berlin aufhalten. Es kann gut gehen. Es kann angenehm verlaufen. Und es kann tödlich enden.
Es muss jederzeit damit gerechnet werden, dass rassistische Gewalt reproduziert wird.
Es ist ein außerordentliches Privileg weißer Menschen ohne die Gefahr rassistischer Gewalt und rassistischen Terrors zu leben und sich in Berlin sicher zu fühlen.
Die Alltäglichkeit von Rassismus macht ihn nicht harmloser. Betroffene haben individuelle Strategien für den Umgang damit. Für fast alle ist es jedoch eine tägliche und konstante Quelle von Stress und Gefahr und allem, was daraus an weiteren Belastungen folgt. Und für viel zu viele war Rassismus eine tödliche Erfahrung.
Damit nicht genug. Wenn dies alles immerhin anerkannt würde und es ein absolutes Bekenntnis zur Beseitigung dieses Verhältnisses gäbe – das wäre schon eine positive Veränderung.
Doch Rassismus in seiner Tragweite und Wirkungsweise wird von der Politik ignoriert. Ausgerechnet die Polizei und die Justiz sind Institutionen, die nicht nur desinteressiert sind, Rassismus zu verfolgen, sondern die ganz vorne mit dabei sind, ihn auszuüben, den Kampf dagegen zu kriminalisieren und somit einen Zustand des Terrors zu zementieren.
Wenn wir sagen, dass wir rechten und rassistischen Terror verfolgen, dann geht es dabei nicht nur um Nazis und sogenannte Rechtsextremisten. Denn dieser Terror kommt nicht nur von dort – wir könnten sogar sagen, er kommt am seltensten von bekennenden Neo-Nazis, weil die einfach gar nicht über so viel Macht und Einfluss verfügen.
Der eigentliche Terror liegt in der Untätigkeit und der Ignoranz der staatlichen Institutionen, die wieder und wieder bewiesen haben, dass sie Rassismus nicht nur nicht ernsthaft bekämpfen, sondern dass sie stattdessen ihre rassistische Logik und Arbeitsweise weiter anwenden und bekräftigen.
Dies zeigt sich beispielhaft in den aufgeblähten Debatten über Shisha-Bars und arabische Clans, woraus dann genauso handfeste wie absurde Datenbanken und ganze SOKOs bei der Polizei entstehen.
Die entsetzlichen Verstrickungen von Institutionen zu rechtsextremen und rassistischen Organisationen wie im Neukölln-Komplex und auch bundesweit (Uniter, NSU, Reichsbürger, u.v.m) verschwinden schnell aus den Schlagzeilen. Morde an BIPoC durch sogenannte Securities oder Polizist*innen, wie beispielsweise im Falle von Oury Jalloh und Todesfälle von BIPoC in Polizeigewahrsam, sind allesamt durch Staatsanwaltschaften nicht angemessen untersucht und zur Anklage gebracht worden. Das gilt auch für und in Berlin.
Kurz gesagt: Rassistischer Terror lauert in jedem Moment und hinter jeder Ecke; er wird nicht ernstgenommen und nicht verfolgt. Ganz besonders hervorzuheben ist der rassistische Terror, den BIPoC Schulkinder durch die allgemeine mediale Verbreitung rassistischer Narrative erleben, wonach sie lernfaul, bildungsfern und generell desinteressiert und unfähig seien. Der Schaden, den dies nachhaltig anrichtet, ist immens – sowohl individuell als auch gesellschaftlich. Alle internalisieren dieses Narrativ: die Gesellschaft als ganzes, die Eltern, die Lehrkräfte, die Schulleitungen, die Sozialarbeitenden, die Mitschülerinnen und die BIPoC Schülerinnen selbst. Der tägliche Kampf gegen diese Projektionen stellt eine krasse strukturelle Benachteiligung von BIPoC Kindern dar, wie unter anderem der bekannte Rosenthal-Effekt aus der Psychologie bereits zur Genüge nachgewiesen hat.
Rechten und rassistischen Terror zu verfolgen, bedeutet nicht nur die radikale Verfolgung, Untersuchung und Zerschlagung des Neukölln-Komplexes (Anschlag auf Ferat Kocak, Nazi-Markierungen in Neukölln, Anschläge auf Buchläden, Mord an Burak Bektas, Luke Holland etc.) mit allen verfügbaren Mitteln. Es bedeutet auch ein sofortiges Ende jeglicher Form von Racial Profiling überall. Wo Anonymisierung erfolgreich ein Profiling verhindern kann, sollte sie angewendet werden.
So viele Menschen könnten noch am Leben sein, wenn Tipps und Infos über rassistische Angreifer verfolgt würden. Und so viele Menschen können durch das NICHT-Einbeziehen der Polizei geschützt werden.
Der berüchtigte Drogenhandel in den Gebieten zwischen Warschauer Straße, Schlesisches Tor, Görlitzer Bahnhof und Görlitzer Park ist kein Fall für die Polizei und kein Sicherheitsproblem. Es ist vor allem ein Problem der Bewegungsfreiheit, der Grenz-, Asyl- und Aufenthaltspolitik sowie der Wohn- und Arbeitsmarktpolitik.
Projekte wie @*wrangelkiez_united* leisten großartige Arbeit, die massiv unterstützt werden muss. Solche auf die Menschen und ihre Bedürfnisse ausgerichteten Ansätze bringen für alle am meisten Wohlergehen und Sicherheit.
Sicherheit wird derzeit eher mit "Sicherheit VOR BIPoC und Migrantinnen" in Verbindung gebracht, da diese Stigmatisierung bereits sehr etabliert ist und keine politischen Schritte unternommen werden, um ihr entgegenzuwirken. Aber was Die Urbane am meisten interessiert, ist die Sicherheit VON BIPoC und Migrantisierten, denn wir sind es, die in einem ständigen allgegenwärtigen Bedrohungsszenario leben.
Bei zahlreichen terroristischen Attentaten, motiviert durch rassistische Ideologie, wurden viele BIPoC ermordet. Die Gewalt steht ohne Zweifel im Zusammenhang mit den rassistischen Narrativen, die medial genüsslich verbreitet, ausgedehnt und ausgiebig wiedergekäut werden. Im Fall des Terrors in Hanau war dies offensichtlich: Der weiße deutsche Terrorist hatte Shisha-Bars als Ziel seiner Attentate gewählt.
Es geht konkret um den organisierten *rechtsextremen Terror, der sich formiert, um den **spontanen Terror, der durch mediale Narrative inspiriert wird oder durch Polizeihandeln droht, und um den **schleichenden, zermürbenden Terror*, der sich hinter Institutionen und Strukturen versteckt und durch sie wirkt.
Prominente Politiker*innen wie Friedrich Merz, Christoph De Vries, Thilo Sarrazin, Hans-Georg Maaßen, und andere, die über große Reichweiten und viel politische Macht verfügen, sind treibende Kräfte hinter *rassistischem Terror. Ihre Aussagen bedeuten erhöhte Lebensgefahr für BIPoC und Migrantisierte. Denn: **Rassismus tötet*!
Der Vollständigkeit halber erwähnen wir auch an dieser Stelle: Teil des rassistischen Terrors ist natürlich das europäische Grenzregime, das von Deutschland mitgetragen und mitgestaltet wird. Deutschland entsendet Polizistinnen in die FRONTEX-Organisation, um dort im Rahmen ihrer allgemeinen Polizei-Tätigkeit zu arbeiten.
Jede Person, die an den EU-Außengrenzen stirbt, wird durch europäische Regierungen und in der Konsequenz durch europäische Gesellschaften ermordet. Das ist Mord! Jedes Mal. In der Summe wurden seit 2014 über 50.000 Menschen an den Außengrenzen ermordet. Es handelt sich also um einen Massenmord.
Sogar in den sich selbst als „links“ verstehenden Kreisen, gibt es eine Scheu, dies so zu benennen. Aber es ist richtig und wichtig, GENAU das zu sagen, und es muss noch viel häufiger und lauter gesagt werden: Hier passiert ein Massenmord!
Und Berlin muss nicht müde werden, diesen Umstand tagtäglich und kontinuierlich anzuklagen und alle juristischen und politischen Instrumente zu nutzen, um diesen Massenmord zu beenden.