Die Urbane. revolutioniert Schule & Bildung

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#Antikapitalistisch
#Antirassistisch
#Queerfeministisch


Die Urbane. revolutioniert Bildung und Schule

Schulen der Gegenwart sind Lern- und Leistungsverhinderungsanstalten. Das Bildungssystem ist ein Selektions- und Konditionierungssystem. Das ist seine gesellschaftliche Funktion. Jede Form von Kreativität und Leistungsbereitschaft von Kindern und Jugendlichen, sowie von lernenden Menschen im Allgemeinen wird hier auf abrechenbares, konfektioniertes, profitables „Vermögen“ normiert. Dieses Wissen und diese exklusiven Fähigkeiten sollen das Funktionieren im Kapitalismus sichern und das bestehende System erhalten. Schule verteilt über kulturelle, körperliche und sozial konstruierte Marker die Zugangsmöglichkeiten zu Gesellschaft.

In einem System, wie diesem, das Macht (Entscheidungsbefugnisse) klassistisch, rassistisch und patriarchal sortiert, kann Schule nur das reproduzieren, was die Gesellschaft an Dominanzverhältnissen vorgibt. Darum ist Schule ein Unterdrückungsverhältnis und wird so erlebt − insbesondere von jenen, die strukturell benachteiligt sind, BIPoC, FLINTA*, LGBTQ+, Be_hinderte, Armutsbetroffene etc., für sich genommen und umso mehr in den verschiedenen Intersektionen.

Die Urbane. definiert als Bildungsziele solidarisches Zusammenleben (Erfahrung und Gestaltung von Gemeinschaft), kreativen Ausdruck und individuelle Persönlichkeitsentfaltung, politische Teilhabe durch Selbstreflektion und Positionierung in unterschiedlichsten Zusammenhängen, im eigenen Umfeld, aber auch im Verhältnis zu den Entwicklungen und Herausforderungen von Geschichte, Gegenwart und Zukunft.

Diese Ziele fehlen der Schule von heute.

Wer Unterdrückung überwinden und Gerechtigkeit in der Gesellschaft herstellen will, braucht eine Revolution des Bildungswesens.

Das Aussortieren durch Schule und die Schule selbst in ihrer jetzigen Form sind zu beenden. Die Segregation von Lernenden entlang vermeintlicher Intelligenz und körperlicher Merkmale ist zu beenden. An Stelle der Schule als Institution, wie sie aktuell organisiert ist, sollten Bildungszentren für alle und andere, interdisziplinäre Lernorte, wie z.B. Museen, Theater, Gärten und Sportplätze entstehen. Eurozentristische, kapitalistische Vorstellungen von Bildung werden aufgebrochen. Solche Veränderungen sind Teil von Dekolonisierung.

Bildung ermöglicht innere und äußere Verhältnisse und Welten zu erschließen und öffnen zu können. Bildung ermöglicht Erkenntnis und die Gestaltung von Beziehung und Gesellschaft. Bildung richtet sich gegen Gewaltverhältnisse. Bildung braucht Beteiligungsprozesse. Bildung muss öffentlich finanziert sein (auch Lernmittel und Materialien) und Finanzierungspriorität haben im Haushalt.

Die Inhalte einer Grundlagenbildung, die sogenannten ›Curricula‹, sind von Bildungsexpert:innen, Schüler:innen und Eltern/Fürsorgenden gemeinsam zu bestimmen.

Bildungsprozesse und Lernen brauchen Raum und Zeit. Dafür sind jene Orte und Gebäude zur Verfügung zu stellen, die heute als Schulen genutzt werden, sie müssen barrierefrei nutzbar sein. ›Lehrer*innen‹ werden zu Bildungsbegleiter*innen, die die Schüler*innen in deren Bildungsbiografie beraten und begleiten. Auf diese Aufgabe wird die Qualifikation ausgerichtet.

Universitäten und Hochschulen werden die Formate des Mittelalters (Vorlesung, Seminar, Klausur) in Forschung und Lehre verändern und zeitgemäße, solidarische Lernverhältnisse konstituieren. Die Zensurengebung erfüllt heute die Funktion von „Betrugsdidaktik“. Von den Zensuren wird behauptet, sie seien objektiv, d.h. unabhängig von der subjektiven Sichtweise und den Fähigkeiten der Beurteilenden. Subjektive Wertungen werden mit Urteilen über gesellschaftliche Zugangsmöglichkeiten verknüpft, internalisierte Muster, Hierarchien, Stereotype fließen in Bewertungen ein. Sowohl die Verbindung von Bewertung und Urteil als auch die Illusion einer objektiven Bewertung betrügen die Lernenden um ihr Recht auf ein explizit subjektiv vorgenommenes und persönlich zugestelltes Feedback (Bewertung). Sie gewöhnen die Lernenden an den andauernden Betrug der kapitalistischen Gesellschaft, die das permanente Signal sendet, dass Dein Wert von außen bestimmt wird und dass er untrennbar mit einem Leistung/Zeit-Verhältnis verbunden ist. Nicht nur wird ein bestimmter Kanon von Leistung als Norm konstruiert, die Leistung muss auch in einem bestimmten Zeitrahmen erfolgen, sonst ist sie wertlos.

Die Zensurengebung ist durch Formen einer erforschten Feedbackkultur zu ersetzen, die Bewertung zu einem Vorgang der Wertschätzung statt zur Ausgrenzung macht. Grundlagenbildung a.k.a. Schulzeit kann mit einer ›Prüfung abgeschlossen werden, bei der Schüler*innen ein echtes Problem ihrer Wahl bearbeiten und dabei die curricularen Inhalte der Grundlagenbildung anwenden. Damit lassen sich Qualifikationen sichern.

Schluss mit klassistischer, rassistischer und sexistischer Normierung - Dekolonisierung und Revolutionierung des Bildungssystems! Schluss mit Selektion und institutionalisiertem Betrug durch Zensuren! Bildungszentren statt Schulen! Feedback statt Zensur! Materielle Ausstattung und Personal, Räume und Zeit für Bildungsangebote sind öffentlich komplett auszufinanzieren.

One United Berlin!

du. beweg(s)t Berlin!

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