Digitalisierung

Es geht um die davon eilende Entwicklung hin zu einer Technologie, die einerseits große Fortschritte für die globale Menschheit bedeuten kann, die aber auch große Gefahren bedeuten kann für die globale Community, wenn sie sich im rassistischen kapitalistischen und patriarchalen System etabliert. Die Verschmelzung von Künstlicher Intelligenz,  mit dem intensiven Verständnis menschlicher Biologie und vor allem menschlicher Biochemie und der bald grenzenlosen Kapazität der Verarbeitung riesiger Datenmengen, kann sowohl in die rassistische faschistische Dystopie münden, als auch in eine verteilungsgerechte und partizipative Utopie. Es steht und fällt mit der Gestaltung dieser Entwicklung. Hier prescht die Industrie voran, ohne ethisch, dekolonial, rassismuskritisch, intersektional machtkritisch aufgestellt zu sein. Bestehende Biases fließen ungefiltert in Algorithmen ein (Wer bekommt einen Kredit, wer bekommt einen Job und welchen, etc) und bestehende Systeme (siehe oben) werden unhinterfragt in die Logik der Algorithmen eingeschrieben. Und es preschen auch Regierungen voran mit staatlichen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen, um in diesem globalen Rennen nicht hinten zu bleiben. Die Konsequenzen zunehmender Automatisierung für die Arbeitswelt und die Arbeitsmärkte dürfen nicht diesem Rennen überlassen werden.

Auch hier bedarf es einer Gestaltung, einer Entschleunigung und vor allem einer transkulturellen, transkontinentalen, interdisziplinären, machtkritischen Kommunikation und Kooperation und gemeinsamer Standards, gemeinsamer Vereinbarungen und der Etablierung eines globalen Miteinanders. Wir streben ein globales Commitment an, zusammen an dieser Gestaltung zu arbeiten.

Das geht nicht ohne die in anderen Themen erwähnte Dekonstruktion der Systeme, die diese Entwicklung entfesselt haben. Die Ausbildung in Ingenieurswissenschaften und digitalen Technologien ist eine kritische Stelle in dieser Entwicklung, wo eingegriffen werden kann und muss. Die ethischen, menschenrechtlichen, rassismuskritischen, queerfeministischen, intersektionalen, Sensibilisierungen, können schon jetzt dazu beitragen, dass Anwendungen für machtkritische Zwecke, für Transparenz und größere demokratische Kontrolle und für mehr Partizipation entwickelt werden, statt für die Zementierung von Dominanzverhältnissen.

Wir stehen für weitgehenden Datenschutz; Erhaltung europäischer datenschutzrechtlicher Standards für einen EU Technologie Stack; zeitgemäße digitale Infrastruktur flächendeckend; Die Verwaltung muss innerhalb einer Legislaturperiode eine komplette digitale Infrastruktur für alle Verwaltungen einrichten. Für die Regulierung der technologischen Entwicklungen braucht es eine transkontinentale Kooperation.