Präambel.
Im Februar 2017 hat sich erstmals eine Gruppe von HipHop-Aktivist:innen in Berlin getroffen, um Die Urbane. Eine HipHop Partei zu gründen.
# Inspiration
Warum mit HipHop in die Politik gehen? Die HipHop-Kultur ist eine urbane, globale, emanzipatorische Bewegung, die ihren Ursprung in den USA der 1970er Jahre hat. Unterdrückt im System weißer Vorherrschaft entwickelten Schwarze Jugendliche und Jugendliche of Color völlig neue, kreative Ausdrucksformen und Konzepte, um ihre Geschichte und Lebensrealität sichtbar zu machen und sich selbst zu ermächtigen. Hip Hop bietet mittlerweile Menschen auf der ganzen Welt Repräsentation, Identifikation, Teilhabe, individuelle Selbstentfaltung, kreativen Wettstreit, dekoloniale & machtkritische Perspektive. Diese Werkzeuge möchten wir auf politische Prozesse anwenden. Diesen Transfer möchten wir leisten.
# Grundsätzliches
Wir stehen für persönliche Entfaltung und Raum für kreative Selbstverwirklichung in einer emanzipatorischen, säkularen, solidarischen und partizipativen Gesellschaft. Unsere Ziele sind radikale Gerechtigkeit, Gleichstellung und Selbstbestimmung aller Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Status, Religion, sexueller Orientierung, Abstammung, Alter, Klasse, körperlichen Fähigkeiten oder Merkmalen. Unsere dekoloniale, machtkritische und intersektionale Analyse liefert die Grundlage für die Herangehensweise an deutsche und europäische Verantwortung und an globale Herausforderungen.
Wir bekennen uns zur Verantwortung, die sich aus der deutschen und der deutsch-deutschen Vergangenheit ergibt. Insbesondere, aber nicht ausschließlich, bzgl. der Verbrechen während der Kolonialisierung, des Nationalsozialismus und der SED-Regierung in der DDR.
# Umsetzung
Wir arbeiten mit verschiedenen Instrumenten, um die Gegenwart zu analysieren und politische Forderungen zu formulieren.
“Vergangenheit kennen, Gegenwart deuten, Zukunft gestalten” BSMG
Dazu gehören vor allem dekoloniale, rassismuskritisch, machtkritische und queerfeministische, Perspektiven. Wir bilden durch BIPoC und FLINTA* Quoten in unseren Strukturen überwiegend intersektionale Perspektiven ab. Unsere Strukturen bestehen zu mindestens 50% aus BIPoC und gleichzeitig zu mindestens 50% aus FLINTA*; jede 6. Person wird von der Gesellschaft behindert.
Um die Systeme weiße Vorherrschaft, Kapitalismus und Patriarchat zu überwinden setzen wir vor allem auf Transformation von Bildung, auf Förderung von Kunst und Kreativität und die Ausdehnung solidarischer barrierefreier Räume. Unsere Stärke sehen wir insbesondere darin, den Anforderungen in der modernen Gesellschaft mit Kreativität und Realness zu begegnen.
"Build a wall It will keep us from loving each other
You write the laws It won’t keep us from loving each other
Build a wall (Build a wall) It will keep us from loving each other (never gonna build a wall)"
# Die Urbane.
Die Urbanisierung bestimmt den Zeitgeist. Es bedeutet, die überregionale Vernetzung durch wachsende Kommunikations-Infrastrukturen und Zugänglichkeit zu Gütern, Lebensmitteln und Informationen überall auf dem Planeten. Die Welt wächst immer näher zusammen.
Damit wächst die Zahl der Herausforderungen – in Bezug auf den verantwortungsvollen Umgang mit Daten und Informationen. Es bedeutet, sich der großen Aufgabe zu stellen, nachhaltig mit Energie und Ressourcen umzugehen und nicht zuletzt mit dem friedvollen, vorurteilsbewussten und respektvollen Zusammenleben in einer großen und solidarischen Community.
# Europa
Wir stehen für ein soziales, solidarisch verbundenes Europa im globalen Kontext einer friedvollen und harmonischen Gesellschaft unabhängig von Kulturen oder Nationen. Europa darf keine Festung sein, an deren Grenzen Menschen abgewiesen werden.
Freedom of movement is everybodys right
Wir fordern außerdem, dass Europa die historische Verantwortung für Versklavung, Kolonialismus und für bis heute wirkende koloniale Kontinuitäten übernimmt und dafür umfassende Reparationen leistet. das weltweite System weißer Vorherrschaft, des Patriarchats und der cis-Heteronormativität dekonstruiert und beendet.
1 Black People, Indigenious People und People of Color (BIPoC) , alle Menschen, die nicht in die politische Kategorie 'weiß' fallen
# Credits
Die Konzepte und Analysen, die von Die Urbane. Eine HipHop Partei angewendet werden, wurden von Schwarzen Menschen und Menschen of Color - insbesondere von Schwarzen FLINTA* - als Instrumente des Widerstands gegen weiße Vorherrschaft und andere Systeme der Unterdrückung entwickelt. Ohne sie wäre unser Kampf heute nicht möglich.